25. Mai 2023:

Zugegeben: Fuerteventura ist neben Lanzarote die Kanareninsel, die für Trekkingtouren am wenigsten geeignet erscheint. Macht die einzigartige Naturlandschaft mit ihren wüstenartigen Dünen, steilen Küsten und Vulkankratern auf den ersten Blick doch einen eher unwirtlichen Eindruck.

Wer genauer hinsieht, den wird die karge Schönheit der Insel rasch in ihren Bann ziehen – zumal viele der uralten Pfade zu traumhaften Buchten und einsamen Stränden führen. Überhaupt lässt sich auf Fuerteventura Wandern wunderbar mit einem Strand- oder Surfurlaub verbinden!


in diesem Beitrag erwartet dich:


Wandern auf Fuerteventura: oft durch menschenleere Landschaften

Die meisten Fuerteventura-Urlauber zieht es an die wunderschönen und oft schier endlos langen Strände. Ins Hinterland verirrt sich meist nur, wer einen Hauch Abenteuerlust im Gepäck hat.

Fuerteventura ist etwa 100 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle gerade einmal vier Kilometer breit. Dabei präsentiert sich die Landschaft mit ihren felsigen Gipfeln, steppenartiger Vegetation und weitläufigen Dünen recht eindrucksvoll.

Interessante Kontraste setzen kleine verschlafene Siedlungen, historische Windmühlen, die ein oder andere Oase mit Palmen und einsame Kapellen. Gegliedert wird die „Mondlandschaft“ auch durch Vulkankegel und skurrile Felsformationen. In den zahlreichen Trockentälern, deren Wadis sich nur bei starkem Regen in Bäche verwandeln, gedeihen auch immer wieder Wolfsmilchgewächse und Kakteen.

Im Norden von Fuerteventura wandern Trekking-Fans überwiegend durch Dünenlandschaften, denen die Passatwinde immer wieder ein neues Gesicht verleihen. Der nächste traumhafte Strand ist im Inselnorden nie weit.

Sanddüne auf Fuerteventura
Sanddüne auf Fuerteventura/(c) Angel Montanez

Weiter südlich dominieren ockerbraune Hügel, von denen sich an der Küste deutlich die Buchten mit schwarzem Lavasand absetzen. Ganz im Süden von Fuerteventura ist Wandern und Baden angesagt. Hier sind gerne die langen Sandstrände an kristallklarem Wasser das Ziel.

Bucht von Fuerteventura
einsame Bucht auf Fuerteventura/(c) Zahara

Mit den „grünen“ Kanaren wie Gomera oder La Palma lässt sich Fuerteventura keinesfalls vergleichen. Wer beim Wandern gerne den Blick ungehindert in die Ferne schweifen lässt und einsame Landschaften mit rauem Charme liebt, ist zum Wandern auf Fuerteventura aber genau richtig.

FAQ rund um Fuerteventura Wandern

1. Wann ist die beste Zeit zum Wandern auf Fuerteventura?

Grundsätzlich ist Wandern auf Fuerteventura das ganze Jahr über möglich. Schließlich herrscht auf den Kanaren der „ewige Frühling“ mit ganzjährig milden Temperaturen. In den Sommermonaten kann das Thermometer bis zu 29 Grad Celsius erreichen.

Dank des beständig wehenden Nordost-Passats kommt es kaum zu anstrengenden Hitzeperioden. Heiße Luft aus der Sahara ist kurzzeitig nur dann zu erwarten, wenn der Scirocco aus Afrika Fuerteventura erreicht.

Bucht auf Fuerteventura
Bucht auf Fuerteventura/(c) Rainer

Die beste Reisezeit für Trekking-Touren auf Fuerteventura fällt in die Wintermonate November bis Februar. Dann herrschen angenehme Temperaturen um die 20 Grad.

Wenn du zum Wandern auf Fuerteventura im November anreist, kannst du sogar noch den ein oder anderen Sprung ins vom Sommer aufgeheizte Meer wagen. Wenn du auf Fuerteventura das Wandern im Dezember planst, ist eventuell einmal mit Regen zu rechnen.

2. Was sollte man beim Wandern auf Fuerteventura dabei haben?

Viele der alten und schmalen Pfade führen relativ unbefestigt durchs Gelände: Unverzichtbar für das Wandern auf Fuerteventura sind daher feste Schuhe.

Da es in der vegetationsarmen Landschaft kaum Schatten gibt, solltest du gerade im Sommer außerdem an einen Sonnenschutz für den Kopf und deine Haut denken.

Gleichzeitig kann der Wind auf Fuerteventura überraschend stark auffrischen. Packe daher auch einen leichten Pullover und eine Windjacke in den Rucksack.

Trekking-Ausrüstung Rucksäcke und Wanderstock vor einem Tal
Trekking-Ausrüstung/(c) Alfonso Cerezo

In puncto Verpflegung ist insbesondere in den heißen Sommermonaten ausreichend Wasser mitzunehmen. Um bei längeren Touren nicht ins Energie-Defizit zu fallen, empfiehlt es sich, zumindest einige Müsliriegel als „Notvorrat“ dabei zu haben.

Wie bei allen Wanderungen gehört natürlich auch auf Fuerteventura ein kleines Erste-Hilfe-Kit in den Rucksack. Mit einer Rolle Klebeband kannst du im Fall der Fälle Rucksack, Ausrüstung oder auch deine Wanderschuhe notdürftig reparieren.

3. Für wen sind Wanderungen auf Fuerteventura geeignet?

Auf Fuerteventura erwarten dich keine extremen Bedingungen: Es ist weder sehr heiß, noch gibt es hohe Berge auf der Insel. Da die Routen unterschiedlich lang sind, eignen sich Wanderungen auf Fuerteventura sowohl für Anfänger als auch für trainierte Trekking-Fans.

4. Was sind die schönsten Wanderungen auf Fuerteventura?

Costa Calma

Ist zum Wandern auf Fuerteventura Costa Calma deine Basis, empfehlen wir dir die Route von Pájara: Bei dieser mittelschweren Rundtour überwindest du auf einer Gesamtlänge von 14 Kilometern rund 500 Höhenmeter und querst die Insel an ihrer schmalen Taille.

Strand von Costa Calma
Strand von Costa Calma Fuerteventura/(c) Thomas Kulessa

Von Costa Calma wanderst du Richtung Westen bis an die Küste. Dieser folgst du etwa drei Kilometer südwärts und passierst dabei wilde Steilküstenabschnitte und idyllische Sandstrände. Nach einem erfrischenden Bad im Meer überquerst du die Insel erneut und kehrst nach Costa Calma zurück.

Jandia/Morro Jable

Beim Wandern auf Fuerteventura in Jandia/Morro Jable ist der 807 Meter hohe Pico de la Zarza das Top-Ziel. Vom höchsten Berg der Insel genießt du – insbesondere in den Morgenstunden – einen fantastischen Blick über die Westküste der Halbinsel Jandia oder sogar bis zu den kanarischen Nachbarinseln.

Blick auf den Strand und das Meer vom Jandia Playa
Strand Jandia Fuerteventura

Der Aufstieg beginnt hinter dem Sunrise Beach Resort in Morro Jable. Für den 8 Kilometer Weg zum Gipfel musst du auf dem ziemlich gut ausgebauten Wanderweg etwa zwei bis zweieinhalb Stunden einplanen.

Gut möglich, dass Ziegen deinen Weg kreuzen. Mit sehr viel Glück erhaschst du auch einen Blick auf den vom Aussterben bedrohten Vogel Guirre.

Die Vegetation an den Berghängen besteht überwiegend aus bunten Flechten und Tabaisträuchern. Nach einer wohlverdienten aussichtsreichen Rast am Gipfel geht es auf dem Rundweg wieder hinab. Dabei hast du immer den Strand von Jandia im Blick.

Blick von oben auf den Hauptpool und das Meer im ROBINSON Club Jandia Playa

Nur wenige Kilometer von Morro Jable entfernt liegt der ROBINSON JANDIA PLAYA. Der perfekte Ort, um nach einer erlebnisreichen Wanderung zu relaxen, gut zu essen oder im Meer in direkter Lage zu baden.

Cofete

Eine auch für Ungeübte bestens geeignete Tour ist die Wanderung durch das Tal Gran Valle bis zum beschaulichen Dorf Cofete. Start der Route ist das ehemalige Wasserreservoir im Parque Natural de Jandia.

Auf einem Jahrhunderte alten Pfad geht es am Fuße des Bergmassiv Fraile durch das weite Gran Valle mit seinen verlassenen Steinhäusern und spärlicher Vegetation. Zu entdecken gibt es entlang des Weges Dornenlattich, Kanaren-Wolfsmilch und Strauchtabak

Ort Tuineje auf Fuerteventura
Tuineje Fuerteventura/(c) Miriam Espacio

Am Ende des Tals erreichst du den Aufstieg zur 360 Meter hohen Passhöhe Degollada de Cofete, wo sich ein wunderschöner Panoramablick über die Westküste Fuerteventuras eröffnet. Vielleicht kreist auch gerade ein seltener Schmutzgeier am Himmel.

Bei guter Sicht kannst du in der Ferne sogar die sagenumwobene Villa Winter sehen. Ein steiler Wanderweg führt dich dann zur traditionellen Bauernsiedlung Cofete. Nach einer erholsamen Einkehr im Café kehrst du auf demselben Weg zum Ausgangspunkt zurück und bist so am Ende des Tages 13 Kilometer unterwegs gewesen.

Lies doch auch unseren Beitrag Die 5 schönsten Strände auf Fuerteventura!