Einkaufen auf einem traditionellen, türkischen Basar ist ein ganz besonderes Erlebnis, das du dir bei einem Urlaub in der Türkei nicht entgehen lassen solltest: Das bunte Warenangebot reicht von frischem Obst und Gemüse, exotischen Gewürzen und Tee bis hin zu Kunsthandwerk, Lederwaren, Schmuck und Kleidung. Verschiedenste Gerüche, das quirlige Treiben in den Marktstraßen und das lebhafte Stimmengewirr von Verkäufern und Kunden sorgen für authentisches orientalisches Flair.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von türkischen Basaren: Auf den festen Basaren wie dem Großen Basar in Istanbul werden Waren wie Textilien, Lederwaren, Goldschmuck oder Teppiche angeboten. Dagegen dominieren auf den mobilen Wochenmärkten – den „Capali Carsi“ – Lebensmittel und Haushaltswaren. Während bei den Lebensmitteln die Preise wie ausgezeichnet bezahlt werden, ist bei allen anderen Waren in der Türkei Feilschen ausdrücklich erlaubt und gehört sogar zum guten Ton. Schließlich geht es dabei nicht nur ums Geld, das Schachern ist auch ein geselliger Spaß. Mit etwas Verhandlungsgeschick und einem freundlichen Auftreten kannst du auf einem türkischen Basar richtig günstig einkaufen.
Was kann man in der Türkei gut einkaufen?
Die Türkei ist ein Paradies für Shopping-Victims und Souvenirjäger. Viele Waren wie Schmuck oder Taschen werden vor Ort gefertigt und sind daher deutlich günstiger als in Deutschland. Dasselbe gilt für Baumwollartikel wie Hamam-Tücher oder Tischwäsche. Kleidung – beispielsweise Hemden oder Lederjacken – werden vielerorts maßgefertigt. Da das ein paar Tage dauern kann, solltest du den Schneider in diesem Fall eher zu Beginn deines Urlaubs besuchen.
Gewürze, Tee & Schmuck: bunte Angebotsvielfalt auf den Basaren
Ein wunderbares Mitbringsel für die Lieben daheim oder die eigene Küche sind aromatische Gewürze und Tee. Eine Dose Sumach oder ein Safran-Tütchen findet in jedem Koffer leicht Platz. Ebenso beliebt und unkompliziert nach Hause zu bringen ist Goldschmuck. Für dessen kunstvolle handwerkliche Herstellung ist die Türkei seit Jahrhunderten berühmt. Damit du bestimmt ein faires Geschäft machst, solltest du dir ein Echtheitszertifikat der Ware zeigen lassen und vorab den aktuellen Goldpreis checken.
Ein Echtheitszertifikat sollte auch der Teppichhändler vorweisen können. Denn nur, wenn ein Teppich in sorgfältiger Handarbeit geknüpft wurde und eine hohe Knotenzahl aufweist, ist er qualitativ hochwertig und ein eventuell höherer Preis gerechtfertigt. Traditionelle Teppiche bestehen aus Baumwolle, Leinen oder Naturseide. Riecht ein angeblich wertvolles Stück nach Kunstfaser, lässt du besser die Finger davon. Hast du jedoch deinen Lieblingsteppich gefunden, solltest du die Kaufquittung unbedingt aufbewahren: Diese will unter Umständen der Zoll sehen.
Türkische Basare – wo gibt es die schönsten?
1. Der Große Basar in Istanbul
Der Große Basar im westlichen Teil von Istanbul befindet sich in einem historischen Geschäftsviertel und ist vollständig überdacht. Ein Besuch ist schon allein aufgrund der kunstvoll mit orientalischen Ornamenten verzierten Decken und Wände einen Besuch wert. Bereits im 15. Jahrhundert war der „gedeckte Basar“ ein wichtiges Handelszentrum und versetzte Reisende und Händler in Staunen. Heute beherbergt das Gassenlabyrinth auf mehr als 30.000 Quadratmetern über 4.000 Geschäfte. Obwohl die mehr als 60 Handelsstraßen nach Branchen wie Tuchmacher, Teppich- oder Gewürzhändler unterteilt sind, kann man sich hier leicht verlaufen. Gerätst du dabei in eine der weniger belebten Gassen, fühlst du dich im Nu wie in 1001 Nacht. Bei einem ausgedehnten Bummel kommst du auch an Moscheen, Hamams und Brunnen vorbei und kannst dich zwischendurch in diversen Restaurants und Kaffeehäusern stärken. Nach Geschäftsschluss werden die 20 Eingänge des Marktes geschlossen, so dass du den Großen Basar nur von Montag bis Samstag während der Öffnungszeiten von 8.30 bis 19 Uhr besichtigen kannst.
2. Der Kemeralti Basar in Izmir
Shoppen wie im Orient – so lässt sich ein Einkaufsbummel über den Kemeralti Basar in Izmir beschreiben. Seine Stände und Läden breiten sich zwischen den Stadtteilen Cankaya und Konak in und um eine osmanische Markthalle aus. Hier findest du von Antiquitäten über Wasserpfeifen bis hin zu Artikeln rund ums Heiraten alles, was das Herz begehrt oder bisher nicht einmal kannte. Traditionelle Teehäuser und türkische Spezialitätenrestaurants laden in den engen, verwinkelten Gassen bei diesem Fest der Sinne zum Durchatmen ein.
3. Der Basar von Manavgat
Der Manavgat Basar bietet eines der größten Warenangebote an der Türkischen Riviera. In der Markthalle kannst du die ganze Woche über nach Kleidung – darunter natürlich auch gefälschte Markenware – stöbern und in verschiedenen Restaurants einkehren. Montags und donnerstags wird der Basar durch einen Bauernmarkt in den angrenzenden Seitenstraßen erweitert. Dort kann man sich herrlich im bunten Angebot an sonnengereiften Früchten, Honig und Käse verlieren. Anschließend könnte ein Abstecher zum sehenswerten Manavgat Wasserfall,eine beschauliche Bootsfahrt auf dem Fluss oder ein Besuch in der Moschee von Manavgat auf dem Programm stehen. Das Gotteshaus verfügt über vier Minaretten und detailreiche Mosaike.
4. Der Textilmarkt von Bodrum
Einer der beliebtesten Märkte in der Region Bodrum ist der Textilmarkt am Dienstag. Hier findest du Jeans, Kleider und Trikots in allen erdenklichen Farben, Größen und Ausführungen – und wenn du ordentlich handelst zu überraschend günstigen Preisen. Echte Hingucker sind die handgewebten Stoffe, die überwiegend in der Region nach überlieferten Mustern und in traditioneller Handarbeit hergestellt wurden.
5. Der Volksbasar in Antalya
Der bereits 1946 eröffnete Volksbasar befand sich ursprünglich im Zentrum von Antalya. Seit 2007 bietet er nahe dem Atatürk-Denkmal noch mehr Shopping-Vergnügen. Du kannst über den Fischmarkt spazieren und in über 550 Läden nach Accessoires, Parfüm, Uhren und Gewürzen stöbern. Ein Teil des täglich von 10 bis 20 Uhr geöffneten Marktes ist überdacht.
Auf dem türkischen Basar richtig feilschen: So geht’s
Wenn du beim Einkaufen auf türkischen Basaren einen guten Preis erzielen möchtest, musst du handeln. Das Feilschen gehört nach der hiesigen Mentalität zu einem Geschäftsabschluss einfach dazu. Beherzigst du einige Tipps, kann ein Basar tatsächlich zu einer tollen Fundgrube für Schnäppchenjäger werden.
Doch wie feilscht man richtig?
1. Zuerst unauffällig das Angebot und Preise checken
Traditionell befinden sich auf türkischen Basaren Händler mit ähnlichem Warenangebot nahe beieinander. Möchtest du dir zuerst einen Überblick über das gesamte Angebot verschaffen, ist das problemlos und ohne großen Zeitaufwand möglich. Während du die Auslagen in Augenschein nimmst, solltest du unauffällig hinhören, welcher Endpreis bei anderen Verkaufsgesprächen erreicht wird. Anhand dieses ungefähren Richtwerts kannst du dann dein persönliches Budget festlegen: Bei welchem Höchstpreis wäre deine Schmerzgrenze erreicht?
2. Das Feilschen mit einem Lächeln eröffnen
Mit einem freundlichen Einstieg ins Verhandlungsgespräch erhöhst du deine Chancen auf einen guten Preis vom ersten Moment an. Schenke deinem Gegenüber ein Lächeln und es entsteht vielleicht sogar ein interessanter Small-Talk – insbesondere dann, wenn du über grundlegende Kenntnisse in Türkisch verfügst. Auch mit Englisch kannst du dich oft gut verständigen. Vielleicht lädt dich der Händler sogar auf ein Glas Tee ein. Selbst wenn ihr euch am Ende nicht einigen könnt, hast du vielleicht eine nette Bekanntschaft gemacht.
3. Mit einem niedrigen Angebot einsteigen
Dein erstes Angebot sollte ungefähr bei einem Drittel des vom Verkäufer ausgerufenen Preises beziehungsweise bei etwa 60 Prozent deines Wunschpreises liegen. Damit bleibt dir genügend Luft nach oben, um dich am Ende mit dem Händler ungefähr in der Mitte zu treffen. Dann könnt ihr beide zufrieden den Kauf abschließen. Sollten die Preisverhandlungen stocken, verabschiedest du dich freundlich und gehst langsam weiter. Nicht selten wird dir der Händler dann hinterherrufen und dir doch noch beim Preis entgegenkommen. Könnt ihr euch auch in der zweiten Runde nicht einigen, verabschiedest du dich höflich.
Noch mehr Tipps rund ums Feilschen
- Du hast endlich die Schuhe gefunden, von denen du seit Jahren träumst? Dann lass dir deine Begeisterung möglichst nicht ankennen. Für eine gute Verhandlungsbasis gibst du dich am besten ganz entspannt und nur mäßig interessiert.
- Macht dir der Händler ein „allerletztes“ Angebot, bleibst du ganz ruhig und machst ihm ebenfalls ein allerletztes Gegenangebot. Signalisierst du außerdem die Bereitschaft zum Weitergehen, lenkt der Verkäufer oft doch noch ein.
- Nimm dir für den Kauf von teureren Waren wie Teppichen oder Kunsthandwerk unbedingt reichlich Zeit. In der Türkei ist es nicht unüblich, über mehrere Stunden hinweg zu verhandeln und zwischendurch die eine oder andere Tasse Tee zu trinken.
- Behandle dein Gegenüber immer höflich und respektvoll. Solltest du dich zu irgendeinem Zeitpunkt der Preisverhandlung bedrängt fühlen, verabschiedest du dich am besten und gehst weiter.
- Ist ein Preis vereinbart, ist es Zeit zum Zahlen. Dann noch einmal weiter zu verhandeln, gilt als absolutes No-Go.
- Auf türkischen Basaren gilt: Nur Bares ist Wahres. Achte also darauf, genügend Bargeld bei dir zu haben. Am besten in kleinen Scheinen oder Münzen.
Kann man beim Shoppen in der Türkei mit Euro bezahlen?
Die Landeswährung der Türkei ist die Lira. Dennoch kannst du in den beliebten Urlaubsregionen vielerorts mit Euro bezahlen. Lediglich Museen und Ausgrabungsstätten nehmen ausschließlich Lira. Ebenso die Fahrkartenautomaten. Auf den Basaren in den größeren Städten oder an der Küste fragen die Händler oft von vornherein, ob du mit Lira oder Euro bezahlen möchtest. Allerdings kannst du davon ausgehen, dass sie dann zu ihren Gunsten runden. Bei kleineren Beträgen fällt das aber nicht sehr ins Gewicht.